Was sind die Grundlagen der Pflege?
Wer keine Erfahrung beim Pflegen hat, sollte seine Kenntnisse darüber aufbauen. Informieren Sie sich, worauf Sie bei der Pflege von Angehörigen achten müssen.

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Die Pflege und Betreuung von Angehörigen und Bekannten bringt pflegende Personen an fachliche und psychische Grenzen. Kenntnis über die wichtigsten Grundlagen der Pflege bringt Ihnen Sicherheit. Auch das Wohlbefinden der Pflegebedürftigen profitiert von Ihrem Know-how.
Die Pflege von Partner, Eltern und Angehörigen zu Hause beinhaltet nicht nur die richtige Körperpflege. Genauso wichtig sind die Medikamentenaufnahme und Hilfeleistungen, um die Mobilität möglichst lange zu bewahren. Denn ein Sturz kann dauerhafte Bettlägerigkeit verursachen und sich negativ auf das psychische Wohlergehen des Pflegebedürftigen auswirken. Beseitigen Sie deshalb als Sturzprophylaxe Gefahrenquellen wie Bodenunebenheiten, bringen Sie Handläufe oder andere Hilfsmittel an und optimieren Sie eventuell auch die Beleuchtung. Allenfalls bieten weitere Umbauten zusätzliche Entlastung.
Medikamente richtig verabreichen
Pflegebedürftige Personen müssen oft täglich ein ganzes Arsenal an Medikamenten, Tabletten, Säften oder Pulvern einnehmen. Schnell ist etwas verwechselt oder geht vergessen. Ein Medikamentenplan hilft, die Übersicht zu bewahren. Zudem stellt er sicher, dass pflegebedürftige Angehörige auch dann die richtigen Medikamente erhalten, wenn Sie einmal in der Pflege vertreten werden. Auf einen Medikamentenplan gehören folgende Punkte:
Handelsname des Medikaments
Chemische Bezeichnung des Wirkstoffes
Dosierung
Zeitpunkt der Einnahme und Darreichungsform
Grund für die Einnahme
Beginn der Einnahme
Ende der Einnahme
Mit einem ständig aktualisierten Medikamentenplan können Sie sich stets rückversichern, dass Sie die Medikamente wie vom Arzt vorgeschrieben verabreichen. Hierbei hilft Ihnen die 5-R-Regel oder 6-R-Regel:
Richtiger Patient
Richtiges Medikament
Richtige Dosierung (Konzentration)
Richtige Applikation (Art der Verabreichung/Einnahme)
Richtiger Zeitpunkt
Richtige Dokumentation
Essen und Trinken nicht vernachlässigen
Senioren nehmen manchmal wegen Lähmungen, Schluck- oder Verdauungsproblemen oder Behinderungen in den Armen und Händen nicht ausreichend Nahrung auf. Das kann zu Mangelerscheinungen führen. Als erstes ist es deshalb wichtig, das Gewicht regelmässig zu überwachen. Informieren Sie bei Gewichtsverlust oder bei Verdacht auf Mangelerscheinungen unbedingt den Arzt.
Bei älteren Menschen nimmt das Durstempfinden ab. Zudem verleitet Harninkontinenz Senioren manchmal dazu, möglichst wenig zu trinken. Die Gefahr von Dehydrierung besteht. Stellen Sie deshalb pflegebedürftigen Angehörigen Flüssigkeit in Reichnähe und erinnern Sie sie immer wieder an das Trinken. Trinkhilfen unterstützen besonders bettlägerige Patienten bei der Flüssigkeitsaufnahme.
Gepflegte Erscheinung fördern
Das eigene Erscheinen wirkt sich auf das psychische Wohlbefinden und die Lebensqualität aus. Achten Sie deshalb darauf, die pflegebedürftige Person gepflegt erscheinen zu lassen. In bequemen aber hübschen Kleidern fühlen sich Pflegebedürftige gleich gesünder als in einem Trainer oder im Morgenmantel.