Womo-Preisindex: Kosten für Wohnen & Mobilität
Der Comparis-Womo-Preisindex misst die Preisentwicklung in den Bereichen Wohnen und Mobilität. Der Vorjahresmonats-Vergleich zeigt: Die Preise sind stabil geblieben.

18.12.2025

iStock / Michael Derrer Fuchs
1. Wie haben sich die Preise für Wohnen und Mobilität verändert?
Laut dem Womo-Preisindex sind die Preise für Wohnen und Mobilität im November 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 0,0 Prozent Veränderung stabil geblieben. Zum Vergleich: Auch der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) blieb unverändert.
Stärkste Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr
Besonders stark sind die Preise für Motorfahrzeugversicherungen gestiegen: Sie sind 6,1 Prozent teurer als im November 2025.
Die Preise für Dienstleistungen für die Wohnungsreinigung stiegen im Vorjahresvergleich um 2,0 Prozent.
Für Wohnungsmieten zahlen Sie 1,6 Prozent mehr als noch vor 12 Monaten.
Stärkste Preisrückgänge gegenüber dem Vorjahr
Die Preise für Elektrizität sind innerhalb von 12 Monaten um 8,7 Prozent gesunken.
Auch die Preise für Bodenbeläge und Teppiche wurden günstiger – mit einem Minus von 6,9 Prozent.
Die Preise für Occasionsautos sind um 5,4 Prozent gesunken.
Mehr Zahlen und Hintergründe zu den Studienergebnissen finden Sie im Comparis-Womo-Preisindex vom November 2025.
Der Womo-Preisindex misst die Teuerung speziell in den Bereichen Wohnen und Mobilität – einschliesslich der Kosten für das Auto, den ÖV, die Miete und den Strom.
Was bringt der Womo-Preisindex?
Wohnen und Mobilität machen bei einer durchschnittlichen Familie in der Schweiz rund 40 Prozent des Budgets für den täglichen Konsum aus.
Das Problem: Kosten für die Wohnung, den ÖV oder das Auto sind sogenannte träge Konsumposten. Solche Kosten sind fix und können nicht so einfach durch das eigene Konsumverhalten beeinflusst werden. Preisanstiege bei Wohnen und Mobilität sind darum für viele besonders schmerzhaft.
In anderen Statistiken sind diese wichtigen Ausgabeposten zu wenig berücksichtigt. Der Womo-Preisindex schafft hier Transparenz und beleuchtet diese Zahlen detailliert.
Wie entsteht der Womo-Preisindex?
Die Berechnung erfolgt in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich. Der Index ergänzt den Comparis-Konsumentenpreisindex und den Comparis-Freizeitindex.
2. Womo: Das ist der aktuelle Indexstand
Ein Blick auf die Preisentwicklung bei Wohnen und Mobilität zeigt: Trotz einiger Schwankungen über das Jahr hinweg haben sich die Preise im November 2025 im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert.
3. Wohnen und Mobilität: Preisanstieg schwächt sich in den letzten drei Jahren deutlich ab
Der Preisanstieg des Womo-Preisindex lag in den letzten drei Jahren insgesamt bei 2,8 Prozent. Seitdem hat er sich kontinuierlich abgeschwächt. Zum Vergleich: Der LIK erhöhte sich in dieser Zeit um 2,2 Prozent. Zu den Produkten, die sich in den letzten drei Jahren am stärksten verbilligt haben, zählt Energie zum Heizen mit minus 19,4 Prozent. Ein näherer Blick auf die Heizarten zeigt:
Heizöl: minus 30,7 Prozent
Gas: minus 16,4 Prozent
Brennholz: minus 10,5 Prozent
Fernwärme-Tarife sind stark investitions- und indexgetrieben und werden in einem lokalen Monopol angeboten. Daher reagieren die Preise nur sehr träge und mit starker Verzögerung. Im Gegensatz dazu hängen die Gas- und Heizölpreise unmittelbar von den Weltmarkts- und Spotpreisen ab. Deshalb reagieren sie auch schneller bei Preisveränderungen.
4. Mieten steigen weiter
Entgegen der generellen Abflachung der Teuerung sind die Preise für Wohnungsmieten in den letzten drei Monaten um 0,2 Prozent gestiegen. Gegenüber November 2024 sind es gar 1,6 Prozent.
Der mit Abstand grösste Budgetposten eines durchschnittlichen Haushalts sind die Wohnungsmieten. Im LIK machen sie rund 16 Prozent aus. Gleichzeitig gehören sie zu den wenigen Ausgabekategorien, die seit Jahren kontinuierlich steigen. Wohnungssuchende können ein Lied davon singen. Denn das Angebot bleibt deutlich hinter der Nachfrage zurück. Das treibt die Preisdynamik zusätzlich an.
Für bestehende Mieterinnen und Mieter sieht die Situation laut Renkert etwas anders aus: Aufgrund der beiden jüngsten Senkungen des Referenzzinssatzes haben Mietende aktuell die Möglichkeit, Mietzinsreduktionen zu verlangen.
5. Preisentwicklung nach Produktgruppen
Hier sehen Sie die detaillierten Preisentwicklungen in den Bereichen Wohnen und Mobilität – aufgeschlüsselt nach Produktgruppen (Grafik ist interaktiv).
6. Wer spürt die Teuerung am meisten?
Von der Teuerung sind nicht alle Schweizer Haushalte gleich stark betroffen. Das Konsumverhalten unterscheidet sich unter anderem je nach Alter, Einkommen und Region.
Womo-Preisindex nach Einkommen
Die tiefste Einkommensklasse spürt die Teuerung mit einem Anstieg von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr am stärksten. Verglichen mit August 2025 lag die Teuerung bei plus 0,1 Prozent.
Kaum betroffen von der Teuerung war die höchste Einkommensklasse. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise für sie sogar um 0,2 Prozent gesunken. Im Vergleich zum August 2025 blieb der Konsum für sie preislich unverändert.
Womo-Preisindex nach Alter & Wohnsituation
Einpersonenhaushalte unter 65 Jahren erlebten mit einem Anstieg von 0,3 Prozent die höchste Teuerung gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zum August 2025 stiegen die Preise für sie um 0,1 Prozent.
Paare ab 65 Jahren ohne Kinder spürten die geringste Teuerung. Im Vergleich zum Vorjahr hat die gefühlte Teuerung bei ihnen sogar um 0,3 Prozent abgenommen. Im 3-Monats-Vergleich blieb die Teuerung für sie unverändert.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 27.03.2024





