Säule 3a: Vorsorgefonds und Vorsorgekonto im Vergleich
Soll ich mein Geld auf ein klassisches 3a-Konto überweisen – oder sind Säule-3a-Anlagefonds besser? Comparis vergleicht die zwei Möglichkeiten.

22.01.2025

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1. Säule 3a als klassisches Vorsorgekonto
Neben AHV und Pensionskasse ist die Säule 3a als private Vorsorge die dritte wichtige Möglichkeit, fürs Alter zu sparen. Der Maximalbetrag für Einzahlungen in die Säule 3a beträgt für Arbeitnehmende 7'258 Franken jährlich (Stand 2025).
Für Selbstständigerwerbende ohne Pensionskasse liegt er bei 36’288 Franken beziehungsweise 20 Prozent des Nettoeinkommens.
Beim 3a-Vorsorgekonto gilt: Was Sie einbezahlt haben, wird Ihnen bei der Pensionierung ausgezahlt. Kursrisiken gibt es keine. Diese Lösung eignet sich besonders dann, wenn Sie in den nächsten fünf Jahren einen Vorbezug Ihres 3a-Guthabens planen.
3a-Vorsorgekonten haben meist einen besseren Zins als normale Sparkonten
Die beliebteste Form der Säule 3a ist ein klassisches Zinskonto. Darauf können Sie bis zum Erreichen des Maximalbetrags flexibel einzahlen. Für Konten der Säule 3a bieten viele Banken einen besseren Zins als für normale Sparkonten.
2. Vorsorgefonds als Alternative: Mit der Säule 3a investieren
Viele 3a-Sparerinnen und -Sparer haben einen sehr langen Anlagehorizont. Das heisst: Zwischen Einzahlung und Bezug vergeht viel Zeit. Für diese Personen lohnt sich ein Blick auf Vorsorgefonds. Banken und Versicherungen bieten als Alternative zum 3a-Zinskonto verschiedene Fondslösungen an. Bei Versicherungen bieten 3a-Lösungen immer auch einen Risikoschutz.
Mit einer Fondsinvestition steigern Sie Ihre Renditechancen. Das Prinzip: Ein Fondsmanager investiert in verschiedene Anlagen, um sowohl Gewinnchancen zu nutzen als auch das Risiko zu streuen. Die Entwicklung der Finanzmärkte hat ebenfalls grossen Einfluss auf die Kursentwicklung.
Risiko und Ertrag mit Aktien
Je nach Anbieter und Fonds sind bis zu 100 Prozent Aktienanteil möglich. Mit einem höheren Aktienanteil haben Sie die Chance auf mehr Ertrag. Dafür müssen Sie auch mehr Risiko tragen. Denn: Es kann grosse Kursschwankungen geben.
Digitale Vorsorgefonds
Verschiedene digitale Anbieter ermöglichen die Eröffnung eines 3a-Vorsorgefonds via App. Dazu zählen etwa Viac, Finpension oder Frankly, die digitale Säule 3a der Zürcher Kantonalbank. Die Apps bieten tiefere Gebühren und grössere Flexibilität als ein klassischer Fondsvertrag. Beispielsweise können Sie in der App in der Regel schnell und intuitiv die Anlagestrategie anpassen.
3. Vorsorgekonto oder Vorsorgefonds: Soll ich sparen oder investieren?
Bei einem 3a-Vorsorgefonds kann die Rendite schwanken. Ein 3a-Vorsorgekonto hingegen bietet eine fixe und planbare Verzinsung. Mit einem 3a-Vorsorgefonds erhöhen Sie also Ihre Renditechancen, nehmen aber auch ein Verlustrisiko in Kauf.
Über längere Zeiträume performen renditeorientierte Anlageprodukte in der Regel besser als 3a-Vorsorgekonten. Bei renditeorientierten 3a-Lösungen sollten Sie aber einen Anlagenhorizont von mindestens 10 Jahren einplanen. Ein Vorbezug der 3a-Gelder innerhalb kurzer Zeit ist darum bei 3a-Vorsorgefonds meist nicht sinnvoll.
Beispiel: Rendite macht den Unterschied
Angenommen, Sie legen ab dem 25. Altersjahr jährlich 1’200 Franken zur Seite, ergeben sich nach 40 Jahren 48’000 Franken.
Mit einem fixen Sparzins von 0,75 Prozent wächst das Kapital auf rund 56’000 Franken. Eine renditeorientierte Anlagelösung mit einer angenommenen, fiktiven Rendite von 4 Prozent pro Jahr würde hingegen dank Zinseszins zu über 118’000 Franken führen.
Die steil ansteigende Kurve verdeutlicht das exponentielle Wachstum durch den Zinseszins-Effekt.
4. Aktive oder passive Fonds?
Als Anlegerin oder Anleger haben Sie die Wahl zwischen aktiven und passiven Fonds. Die Unterscheidung bezieht sich auf die Verwaltung der Fonds.
Passive Fonds sollen möglichst günstig möglichst viel Diversifikation bieten. Sie orientieren sich am Markt und bilden in der Regel automatisiert einen Aktienindex nach. Daher benötigen sie einen geringeren Verwaltungsaufwand.
Aktive Fonds sollen den Markt übertreffen. Portfoliomanagende von aktiven Vorsorgefonds sagen, sie könnten mit besserem Research besondere Chancen finden und mehr Ertrag erwirtschaften.
Möchten Sie breit investieren? Dann sind Sie in der Säule 3a mit passiven Fonds in der Regel gut bedient.
5. Gebühren für 3a-Vorsorgekonten und 3a-Fonds
Auch hier gibt es Unterschiede zwischen Konto- und Fondslösungen:
Zinskonto: Kostenlose Kontoführung
Klassische 3a-Vorsorgekonten sind bei den meisten Anbietern kostenlos.
Fonds: Passive sind günstiger
Die Gebühren für Vorsorgefonds unterscheiden sich stark. Für einen aktiv verwalteten Vorsorgefonds müssen Sie üblicherweise höhere Gebühren zahlen. Rechnet man alle Gebühren mit ein, bleiben auch die passiven Fonds hinter dem Index zurück. Achten Sie deshalb besonders auf die Kosten. Alle Fonds müssen die Gebühren als TER (Total Expense Ratio) ausweisen.
6. Fazit: Fonds oder Konto für die Vorsorge?
Mit Fonds ist mehr Ertrag möglich als mit einem Zinskonto. Für diese Mehrrendite übernehmen Sie aber das Risiko. Möchten Sie in Fonds investieren? Dann lohnt es sich, verschiedene Anbieter und Fonds zu vergleichen. Achten Sie dabei insbesondere auf die Gebühren.
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Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 08.08.2019