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Säule 3a: Bank oder Versicherung – was ist besser?

Lohnt sich die Säule 3a mehr bei einer Bank oder einer Versicherung? Beide Optionen haben Vorteile. Sie unterscheiden sich aber in Bezug auf Flexibilität, Vorbezug und Versicherungsschutz.

Roman Heiz Foto
Roman Heiz

05.03.2025

Zwei Männer sitzen auf dem Sofa und blicken in einen Laptop.

iStock / Goodboy Picture Company

1.Unterschiede bei der Säule 3a: Bank oder Versicherung?
2.Zinssparen: Bei Banken variabel – bei Versicherungen fix
3.3a-Vorsorgefonds: Ähnliche Anlagemöglichkeiten – aber mit Unterschieden
4.Vorzeitiger 3a-Kapitalbezug ist bei Banken einfacher
5.Versicherungslösung bietet Risikoschutz bei Erwerbsausfall und Tod
6.Fazit: Vorsorge bei der Bank oder Versicherung?

1. Unterschiede bei der Säule 3a: Bank oder Versicherung?

Mit der Säule 3a können AHV-pflichtige Erwerbstätige in der Schweiz vorsorgen und Steuern sparen. 3a-Lösungen finden Sie bei verschiedenen Anbietern. Zu diesen Anbietern gehören klassische Banken, Versicherungen und mittlerweile auch viele digitale Vorsorge-Apps, die mit Banken zusammenarbeiten. 

Die Unterschiede auf einen Blick

Kriterium 3a-Lösung der Bank 3a-Lebensversicherung
Flexibilität Einzahlungen und Sparmodelle variabel, Anbieterwechsel unkompliziert Gebundene Verträge mit fixen Prämien, Anbieterwechsel komplizierter
Sparform Konto (variable Zinsen) oder Wertschriften Konto (fixe Zinsen) oder Wertschriften
Gebühren 3a-Sparkonten gebührenfrei, indexbasierte Fonds ca. 0,0–0,8 %, aktiv verwaltete Fonds ca. 0,0–1,71 % In der Regel höhere Gebühren aufgrund von Versicherungskosten und allfälligen Zusatzleistungen
Steuerliche Vorteile Identisch: Einzahlungen vom steuerbaren Einkommen abziehbar Identisch: Einzahlungen vom steuerbaren Einkommen abziehbar
Risikodeckung Keine Integrierte Absicherung (Todesfall, Invalidität)
Kapitalbezug 3a-Vorbezug möglich (Wohneigentum, Selbstständigkeit) 3a-Vorbezug möglich, aber meist mit Verlusten verbunden (Rückkaufswert)
Vererbung Auszahlung an die begünstigten Personen Auszahlung an die begünstigten Personen
Geeignet für Abhängig von der individuellen Situation, tendenziell für alleinstehende, renditeorientierte Sparer Abhängig von der individuellen Situation, tendenziell für Personen mit Absicherungsbedarf

Säule 3a bei einer Versicherung oder Bank: Was gilt bei den Steuern?

Wer in der Schweiz arbeitet, kann Einzahlungen in die Säule 3a vom steuerbaren Einkommen abziehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie die 3. Säule bei einer Bank oder Versicherung abgeschlossen haben.

Pro Jahr dürfen Erwerbstätige mit Pensionskasse maximal 7’258 Franken (Stand 2025) in die 3. Säule einzahlen. Bei Erwerbstätigen ohne Pensionskasse sind es 36’288 Franken. Ab 2026 sind unter gewissen Bedingungen Nachzahlungen in die 3. Säule möglich.

Steuerersparnis durch die 3. Säule

Die tatsächliche Steuerersparnis hängt von Ihrem Einkommen und vom Steuersatz an Ihrem Wohnort ab. Für die meisten Angestellten in der Schweiz beträgt die Ersparnis beim Einzahlen des Maximalbetrags weit über 1’000 Franken im Jahr.

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2. Zinssparen: Bei Banken variabel – bei Versicherungen fix

Die einfachste Vorsorgeform in der Säule 3a ist das Zinssparen: Sie zahlen ein und erhalten Zinsen – ohne Verlustrisiko.

3a-Sparkonto bei der Bank

Bei Banken wird das angesparte Geld auf ein 3a-Sparkonto eingezahlt und verzinst. 3a-Zinsen sind meist höher als bei klassischen Sparkonten.

Wichtig: Banken können die Zinsen anpassen.

3a-Sparkonto bei der Versicherung

Beim 3a-Sparmodell einer Versicherung wird der Zins beim Abschluss für die ganze Laufzeit der Lebensversicherung festgelegt. In der Regel bleibt er also bis zum Erreichen des Pensionsalters unverändert. Das bietet Sicherheit. Allerdings profitieren Sie so auch nicht von steigenden Zinsen.

Bei Versicherungen spielt aber ein zweiter Ertragsbestandteil eine wichtige Rolle: die Überschussbeteiligung. Dabei handelt es sich um eine Beteiligung am Gewinn des Versicherungsgeschäfts. Fallen im Jahresverlauf keine oder wenige Schadensfälle an, können sich die Überschüsse bilden. Da diese jährlich neu berechnet werden, unterscheidet sich die Höhe der Überschussbeteiligung von Jahr zu Jahr.

3. 3a-Vorsorgefonds: Ähnliche Anlagemöglichkeiten – aber mit Unterschieden

Sowohl Banken als auch Versicherungen bieten neben dem Zinssparen auch 3a-Anlagefonds an. 

Der entscheidende Unterschied liegt in der Struktur:

  • Banklösungen sind flexibler. Sie können Ihren 3a-Fonds frei wählen, Einzahlungen aussetzen oder das Kapital auf mehrere Anbieter verteilen.

  • Versicherungslösungen sind gebunden an einen langfristigen Vertrag – und somit an eine einzelne Anlagestrategie mit entsprechenden Gebühren. Kündigungen oder Anpassungen sind meist nicht ohne Weiteres möglich.

Ob Bank oder Versicherung: Bei einer Fondslösung werden Ihre 3a-Ersparnisse in Anlageklassen investiert. Dazu gehören vor allem Aktien und Obligationen. Als Faustregel gilt: Je höher der Aktienanteil, desto höher das Renditepotenzial – aber auch das Risiko von Kursschwankungen und Verlusten.

4. Vorzeitiger 3a-Kapitalbezug ist bei Banken einfacher

Mit einer 3. Säule sorgen Sie für die Zeit nach Ihrer Pensionierung vor. Unter bestimmten Voraussetzungen ist aber auch ein früherer Bezug möglich. 

Banken zahlen bei einem Vorbezug das volle Kapital aus. Bei Versicherungen ist das anders. Hier erhalten Sie oft nur den sogenannten Rückkaufswert. Dieser ist in den ersten Jahren meist gar tiefer als die Summe Ihrer Einzahlungen.

5. Versicherungslösung bietet Risikoschutz bei Erwerbsausfall und Tod

Eine 3a-Versicherung kombiniert Altersvorsorge mit Risikoschutz bei Erwerbsunfähigkeit oder Tod.

Besonders für Selbstständige ohne Pensionskasse kann eine Lebensversicherung sinnvoll sein. Denn: Sie sind nicht automatisch gegen Invalidität oder Tod abgesichert. Ohne Pensionskasse fehlt Ihnen die Hinterlassenenrente für Angehörige sowie die Invalidenrente der 2. Säule. Eine 3a-Versicherung kann diese Lücke schliessen.

Bei der 3a-Lebensversicherung fliesst allerdings ein Teil der Prämien in den Risikoschutz und steht später nicht für die Altersvorsorge zur Verfügung. Wer sich flexibel absichern und fürs Alter sparen möchte, kann auch eine 3a-Banklösung wählen und eine separate Lebensversicherung abschliessen. Das ist oft günstiger und flexibler.

Für eine individuelle Beratung steht Ihnen unser Brokerage-Partner Optimatis zur Verfügung.

6. Fazit: Vorsorge bei der Bank oder Versicherung?

Banklösungen sind flexibler: Sie bestimmen jährlich, wo und wie viel Sie einzahlen. Auch können Sie von einem 3a-Konto zu einer Fondslösung wechseln. Der umgekehrte Wechsel ist möglich, kann aber von Marktbedingungen abhängen. In der Regel profitieren Sie von kostenloser Kontoführung (bei 3a-Sparkonten) oder von tiefen Gebühren (bei 3a-Anlagefonds).

Beim Versicherungssparen ist die Flexibilität eingeschränkt. Zudem sind die Gebühren in der Regel höher, da Versicherungsleistungen Bestandteil des 3a-Produkts sind. Eine Änderung der Anlagestrategie ist bei Versicherungslösungen nicht oder nur beschränkt möglich. Und: Die vertraglich festgesetzte Prämie müssen Sie in der Regel jedes Jahr einzahlen.

Dafür bieten Versicherungen einen Risikoschutz – etwa bei Todesfall oder Erwerbsausfall.

Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 19.12.2017

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