Freizeit-Preisindex: Flugpreise 8 Prozent tiefer als vor einem Jahr
Der Comparis-Freizeit-Preisindex misst die Preisentwicklung für Freizeitaktivitäten in der Schweiz. Der Index zeigt: Flugreisen sind 8 Prozent günstiger als vor einem Jahr.

24.04.2025

iStock / A boy and the sea
1. Wie haben sich die Freizeitpreise verändert?
Der Freizeit-Preisindex verzeichnete im März 2025 einen Anstieg von 0,8 Prozent innerhalb eines Jahres.
Das Wichtigste in Kürze:
Den grössten Preiszuwachs im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnen Radio- und Fernsehempfang (dazu gehören Streaming-Dienste) mit 6,1 Prozent und die Parahotellerie (u. a. Ferienwohnungen) mit 4,4 Prozent.
Am meisten gesunken sind die Preise für PCs und Zubehör (minus 8,9 Prozent).
Ein ganzes Stück günstiger geworden sind auch Flugreisen (minus 8,0 Prozent).
Comparis-Experte Adi Kolecic erklärt im Video, wie sich die Flugpreise in den letzten Jahren entwickelt haben:
Mehr Zahlen und Hintergründe zu den Studienergebnissen finden Sie im Comparis-Freizeit-Preisindex April 2025.
2. Freizeit-Preisindex: Das ist der aktuelle Indexstand
Im Dezember 2024 waren Güter und Dienstleistungen im Freizeit-Preisindex 0,8 Prozent teurer als im Vorjahresmonat.
Damit liegt die Jahresteuerung im Bereich Freizeit über der allgemeinen Teuerung gemäss Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS). Dieser weist eine aktuelle Teuerung von 0,3 Prozent aus.
3. Preisentwicklung nach Produktgruppen
Hier sehen Sie die detaillierten Preisentwicklungen für Freizeitaktivitäten – aufgeschlüsselt nach Produktgruppen (Grafik ist interaktiv).
4. Luftverkehr-Preise sinken, doch Trendwende möglich
Im März 2025 lagen die Flugpreise 8 Prozent unter dem Niveau von März 2024. Gegenüber der Vorpandemie-Zeit März 2019 sind die Flugpreise allerdings immer noch um gut 24 Prozent höher. Und im Fünfjahresvergleich sind die Preise sogar um 40,1 Prozent gestiegen. Gemäss der Airline Swiss sind die Betriebskosten höher als 2020, die Kapazitäten aber immer noch unter dem Vorpandemie-Niveau.
Die derzeitige Entspannung bei den Flugpreisen ist nicht nachhaltig: Mit der kommenden Sommersaison werden die Nachfrage und damit auch die Preise wieder zunehmen. Zudem könnte die aktuelle Zollpolitik die Luftfahrt langfristig wieder verteuern.
Low-Cost-Airlines wie Easyjet haben ihre Präsenz am Flughafen Zürich deutlich ausgebaut. Der verschärfte Wettbewerb mit etablierten Fluggesellschaften hat zu einem spürbaren Preiskampf geführt.
5. Streaming-Dienste und Ferienwohnungen teurer
Wer im vergangenen Monat Geld für Radio- und Fernsehempfang ausgegeben hat, musste deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen als noch vor einem Jahr. Der Preis stieg um 6,1 Prozent. Ein wesentlicher Treiber für die Kostensteigerung des Radio- und Fernsehempfangs sind die Preiserhöhungen grosser Streaming-Dienste.
Gestiegen sind auch die Preise für die Parahotellerie, nämlich um 4,4 Prozent. Dazu gehören Ferienwohnungen oder Campingplätze.
Die Energiepreise sind in den letzten Monaten zwar gesunken, aber vor allem im europäischen Ausland nach wie vor auf einem hohen Niveau. Viele Vermieter von Ferienwohnungen geben diese gestiegenen Kosten direkt an die Kundinnen und Kunden weiter.
6. Wer spürt die Teuerung im Bereich Freizeit am meisten?
Die höchste Teuerung der Freizeitgüter erlebten in den letzten 12 Monaten Einpersonenhaushalte ab 65 Jahren. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Rein rechnerisch spüren nach Haushaltstyp Einpersonenhaushalte unter 65 Jahren prozentual am wenigsten. Mit einem Indexstand von 111,3 hat die gefühlte Teuerung bei ihnen in den letzten 12 Monaten 0,6 Prozent betragen.
Der Freizeit-Preisindex zeigt die Teuerung verschiedener Freizeitaktivitäten in der Schweiz. Darin sind unter anderem die Kosten für Reisen, Hotels, Restaurantbesuche und Kulturveranstaltungen berücksichtigt.
Was bringt der Freizeit-Preisindex?
Freizeitaktivitäten gehören zu den zentralen Lebensbedürfnissen: Die Menschen in der Schweiz setzen laut offiziellen Zahlen rund 11 Prozent ihrer Haushaltsbudgets für Freizeit, Kultur, Reisen und Gastronomie ein (Stand 2019).
Das Problem: In anderen Statistiken sind diese wichtigen Ausgabeposten zu wenig berücksichtigt. Der Freizeit-Preisindex beleuchtet diese Zahlen detailliert und ermöglicht ein erweitertes Bild der Preisentwicklung in der Schweiz.
Die Berechnung erfolgt in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich. Der Index ergänzt den Comparis-Konsumentenpreisindex und den Comparis-Womo-Index.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 21.05.2024